
Der Periotest ist ein dentalmedizinisches Messgerät mit folgendem Anwendungsspektrum:
 - Implantate: Beurteilung der Osseointegration dentaler
          Implantate
        - Natürliche Zähne: Diagnose
            und Beurteilung von Parodontopathien, 
               Beurteilung okklusaler Belastung
            und Verlaufskontrolle Ihrer Therapie
Die Periotest-Werteskala erstreckt sich von -8 bis +50. Je kleiner der Periotest-Wert, desto größer die Stabilität / Dämpfung des Messobjekts.
Beurteilung der Osseointegration
              dentaler Implantate
          Es gibt heute eine Vielzahl verschiedener Implantatsysteme. Der
              Periotest kann prinzipiell an allen Systemen eingesetzt werden.
              Darüber
          hinaus kann in allen Stadien der Implantation gemessen werden: Direkt
          nach der Implantation zur Messung der Primärstabilität, am
          Ende der Einheilphase zur Bestimmung der ausreichenden Osseointegration
          für eine Belastung des Implantats, und nach erfolgter Prothetik,
          um etwaige negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.
Durch die verschiedenen Implantatsyteme und die unterschiedliche klinische Situation bei jedem einzelnen Patienten können hier nur Richtwerte angegeben werden, welche Periotest-Werte eine gute Osseointegration anzeigen und welche Periotest-Werte unzureichend für eine Belastung des Implantats sind.
| Bereich der Periotest-Werte | Bedeutung | 
| Von -8 bis 0 | Gute
              Osseointegration; das Implantat ist gut eingewachsen und kann belastet werden | 
| Von +1 bis +9 | Klinische Überprüfung
              ist erforderlich; eine Belastung des Implantats ist meist (noch) nicht möglich | 
| Von +10 bis +50 | Die
              Osseointegration ist nicht ausreichend, das Implantat darf nicht belastet werden | 
Im Allgemeinen verlieren Implantate in den ersten 14 Tagen nach der Implantation etwas an Stabilität, was sich in der Erhöhung der Periotest-Werte um 1 oder 2 Werte ausdrückt. Am Ende der Einheilphase wird jedoch wieder der Periotest-Wert erreicht, der direkt nach der Implantation gemessen wurde (Primärstabilität). Deutlich darüber hinaus gehende Erhöhungen der Periotest-Werte – auch nach Jahren - sind ein Hinweis auf eine Destabilisierung des Implantats, eine Schraubenlockerung, eine Überbelastung oder einen Infekt (z.B. Periimplantitis). Es ist daher ratsam, alle Messwerte aufzuzeichnen und eine Verlaufskontrolle vorzunehmen.
Diagnose und Beurteilung von Parodontopathien
          Der Periotest-Wert korreliert eng mit der Zahnbeweglichkeit, ist aber
          nicht das Ergebnis einer konventionellen Beweglichkeitsmessung. Es
        besteht folgende Übereinstimmung:
| Klinischer Zahnlockerungsgrad | Periotest-Wertebereich | 
| 0 | -08 bis +09 | 
| I | +10 bis +19 | 
| II | +20 bis +29 | 
| III | +30 bis +50 | 
Des weiteren gibt es Tabellen (siehe Download, Sonstiges, Dentalstatus) für natürliche Zähne, die angeben, welche Periotest-Werte sich jeweils bei gesundem Parodontium ergeben. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Fachliteratur.
Frühdiagnose parodontaler Reaktionen
          Bei Routineuntersuchungen können beginnende oder bereits eingetretene
          parodontale Strukturveränderungen einschließlich okklusaler
          Traumen mit großer Genauigkeit festgestellt werden –  noch
          bevor sie im Röntgenbild zu erkennen sind.
Therapiekontrolle durch Verlaufsmessungen
          Das objektive, reproduzierbare und einfache Messen erlaubt eine fortlaufende
            Erfolgskontrolle aller parodontologischen, kieferorthopädischen
            und funktionellen Therapiemaßmahmen. Der Einfluß von
            Okklusionsstörungen und Maßnahmen der okklusalen Adjustierung
            sind quantitativ objektivierbar. Erfolgskontrolle von Prophylaxemaßnahmen,
            zum Beispiel nach Konkremententfernung, Mundhygieneanleitung und
            Parodontalchirurgie. Reduktion der Strahlenbelastung im Verlauf der
            Therapiekontrollen durch Verzicht auf Kontrollröntgenaufnahmen.
Entscheidungshilfe für weitere Therapien
          Ob ein parodontologisch behandelter Zahn noch als Pfeiler geeignet
            ist, kann objektiv und schnell gemessen werden. Parodontale Umbauvorgänge
            bei bzw. nach kieferorthopädischen Maßnahmen lassen sich
            zuverlässig quantifizieren.
Bestimmung einer okklusalen  Überbelastung
          Durch die Periotest-Messung während der maximalen Interkuspidation
          lässt sich zudem die Größe der parodontalen Belastung
          bestimmen. Während der Okklusion ist die Dämpfung erhöht.
          Aus der Differenz der Periotest-Werte in und ohne Okklusion erkennt
          man eine okklusale Überbelastung, wenn sie größer als
          6 Periotest-Werte ist. Dies ermöglicht die Sofortkontrolle der
          okklusalen Adjustierung bei nahezu allen okklusalen Restaurationen.
Die Messergebnisse sind unabhängig von Füllungszustand, Staffelstellung, Überkronung oder Zahnhartsubstanzdefekten.
Das Periotest Messverfahren ist elektromechanischer Natur. Ein elektrisch angetriebener und elektronisch überwachter Stößel perkutiert das Messobjekt (Implantat oder Zahn) insgesamt 16 Mal. Der gesamte Messvorgang dauert rund 4 Sekunden. Der Stößel hat einen drucksensitiven Kopf, der die Kontaktzeit mit dem Messobjekt registriert. Je lockerer der Zahn oder das Implantat sitzt, desto länger ist die Kontaktzeit und desto größer ist der Periotest-Wert. Umgekehrt ergeben sich aus fest sitzenden Zähnen oder Implantaten kurze Kontaktzeiten und damit kleine Periotest-Werte.
Für eine gültige und aussagefähige Messung muss der Periotest in Bezug auf das Messobjekt korrekt positioniert werden (Abstand, Winkel). Das Gerät unterstützt Sie dabei, in dem es jeden der 16 Einzelimpulse überwacht. Fehlerhafte Einzelimpulse werden eliminiert. So erhält man sichere und reproduzierbare Messergebnisse.